Kannst du dich noch erinnern wie du als kleines Kind warst? Dein Verhalten, dein Handeln, ... ? Was unterscheidet dich jetzt davon?
Wenn ich so zurückdenke, dann erkenne ich, dass ich meinen Emotionen freien lauf gelassen habe. Wer macht das noch als Erwachsener?
Ich sehe noch sehr deutlich eine Situation wo ich mich auf etwas freute und dann aber nicht dabei sein konnte. Meine Emotionen gingen da einfach mit mir durch, ein Ausbruch von Schreien, weinen, auf den Boden werfen. Ich kann mich an diese Situation noch gut erinnern, ich wollte nur, das das was in mir da war, rausbringen. Das verzweifelte Einreden von Erwachsenen drang nicht zu mir durch, ich sah sie nur aber hörte nicht was sie sagten. Da war nur mein inneres Befinden von „ich will aber, ich bin zornig,…“ Nach einiger Zeit ebbte dies Flut an Emotionen wieder ab und ich ging spielen.
Kannst du dir vorstellen das würde ein Erwachsener machen? Die Erziehung hat mich aber dann an den Punkt gebracht, so etwas ja nicht mehr zu machen, alles was sich in mir zeigt zu vergraben und nicht das kleinste Fünkchen raus zu lassen. Weil, so jemand wird nicht geliebt, der ist nicht brav und artig, das ist im Grunde nur ein schlimmes Kind, mit dem niemand zu tun haben möchte. Dies brannte sich ein und wurde zum Programm meines Lebens. Dann als ich Kinder bekam wurde ich als Erwachsener damit konfrontiert, das aus einer anderen Perspektive erleben zu dürfen. Im Grunde war es nicht schlimm, ich las einen Satz, der mich dabei sehr unterstütze und meine Erfahrung als Kind machte mir das auch leichter. Der Satz lautete, „Wenn ein Kind einen Wutausbruch hat, lass es, es wird dich kaum wahrnehmen.“ Das war ja Zuhause leicht umzusetzen, aber wenn wir wo waren, beim Einkaufen oder zu Besuch, dann war das die reinste Stresssituation für mich. „Oh, die hat ihr Kind ja kaum unter Kontrolle, ist das ein schlimmes Kind, so etwas gehört sich nicht. Ja, die neuen Mütter, mit ihrer Erziehung ohne Grenzen, wo das noch hinführt.“ Das sind nur ein paar Sätze, von denen, die ich so in dieser Zeit gehört habe. Ich habe mir nur immer gedacht, „bitte das würde euch allen guttun, ein wenig eure Emotionen raus zu lassen. 😉 Das half mir damals, um darüber ein wenig zu lachen und es nicht zu ernst, bzw. persönlich zu nehmen. Ich konnte damals ganz gut umgehen, mit diesen Phasen der Emotionen, wie schon erwähnt zuhause. Aber das ich mich auf den Weg gemacht hätte, wirklich meine Emotionen ins Fließen zu bringen, das tat ich erst viel, viel später.
Hier ein kleiner Ausflug in ein Erlebnis, das gut zeigt, wie es geht. Wenn mich jemand durch seine Worte, sein Handeln … triggert, dann schimpfe ich nicht mehr über denjenigen im Verborgenen, oder rege mich sichtlich darüber auf. Ich schließe meine Augen, atme und nutze diese Energie, die hochkommen möchte. Die letzten Tage z.B. so, wir gingen gerade ein steiles Bergstück hinauf und mein Gegenüber berührte mit einer Aussage einen emotionalen, wunden Punkt und eine richtige Sturmflut kündigte sich in mir an. Ich schloss die Augen, blieb kurz stehen und atmete, spürte die Welle, den Zorn, die Wut und begann zu gehen. Ich war so schnell oben, es war wie ein Turbo, den ich eingeschaltet hatte. Oben angekommen, war all mein Zorn, meine Wut weg, ich fühlte mich sehr erleichtert und das Verhalten, die Aussagen von vorhin, störten mich nicht mehr im Geringsten. Wichtig ist, die Emotionen, die sich zeigen anzunehmen, dann diese Energie ins Fließen bringen und aus zuleiten wie z.B. durch körperliche Betätigung.
Wir sind alle so weise, wissen so vieles, aber bitte warum nicht endlich auch das wir aufhören das Außen zu verteufeln und Wege zu finden, wie wir unser Innerstes wirklich befreien können. Gerade jetzt in dieser Zeit, wo das außen so triggert und das Ganze nur genutzt wird, um sich auf zu regen, zu be -und verurteilen. Wäre es an der Zeit endlich bei sich zu beginnen. Jetzt wisst ihr wie und bitte lasst euren Kindern dieses fließen, sie wissen noch wie es geht. Was haben sie davon, wenn sie erwachsen sind, wenn sie brav und artig waren? Meist nur körperliche Beschwerden, Selbstwertprobleme usw. Also keine Ausrede mehr lasst uns beginnen, denn das eigene Universum können wir verändern, alles andere spaltet nur und das Erleben wir gerade mehr denn je. Leider.
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