Wie weltfremd und naiv bist du hörte ich öfter, begleitet von einem Augenrollen und einem Blick von oben nach unten und wieder rauf. Und ich fühlte mich wieder ein wenig nach unten gestellt in der Gesellschaft und jene die das sagten fühlten sich wieder um einiges überlegener. Aber da war was in mir, das mich von meinem Weg nicht abkommen lies, ganz egal was das außen mir auch erzählen wollte, über das bin ich heute zu tiefst DANKBAR! Auch wenn es sehr mühsam war, ernte ich heute die Früchte.
Als ich damals kurz vor meinem 21. Geburtstag zum ersten Mal Mama wurde stand für uns fest diese Zeit, die nun auf uns zukommt will ich ganz und gar mit unseren Kindern verbringen, das hieß ich wurde Ganzzeitmutter, damals auch ein totales No-Go und vor allem von einer so jungen Frau. Wenn ich nun auf diese Zeit zurückblicke dann war es die BESTE Entscheidung überhaupt, das wusste ich aber schon damals, denn die Erfolge, waren es auch nur stille Erfolge, bestätigten mir das. Es wurde mir aber auch vieles von außen bestätigt, Dinge die ich für Selbstverständlich hielt, die mir der Hausverstand sagte wurden auf einmal von bekannten Hirnforschern, Psychologen und Pädagogen aufgegriffen und geraten. Wie z.B. Kinder sollten sich fadisieren und Zeit ganz mit sich zu haben, um ihre Kreativität zu fördern. Auch die Feinmotorik wurde angesprochen, das diese sehr nachgelassen hat, das war bei uns keine Thema, mich wunderte nur das sich so viele Kinder in ihrer Bewegung schwer taten. Oder das liebe ADHS das angeblich eine unsere beiden Töchter haben sollte, ich sah es als „Kind mit vermehrtem Bewegungsdrang“ und wenn sie diese Bewegung bekam, war ihr Wesen ruhig und ihre Aufmerksamkeit konzentrierter.
Da ich auch oft bei den verschiedensten Veranstaltungen wie Wandertage in der Schule als Begleitperson dabei war sah ich wie viele Kinder die als Verhaltensauffällig eingestuft wurden einfach nur jemanden brauchte zum Reden. So erfuhr ich vieles von den kleinen Kinderseelen und sich freuten weil jemand zuhorchte, sie wahr nahm, ihnen Zeit schenkte und es war kaum eine Verhaltens Auffälligkeit dann zu sehen.
In all den Jahren und Phasen wo ich meine Kinder in ihr Erwachsen werden begleitete, war ein wichtiger Punkt, wenn es Themen gab bei unseren Kindern, diese auch bei mir anzusehen. Wie z.B. die Legasthenie unserer jüngsten Tochter, bei mir gab es das noch nicht, sondern es hieß „faul und dumm“ durch sie erkannt ich hier viel und arbeitet meine Schulzeit auf.
Jetzt anscheinend geht es nicht mehr hier das Thema Kinder und ihr Aufmerksam machen unter den Teppich zu kehren, sondern es darf und muss hingesehen werden und nicht nur die Verantwortung das unsere Kinder so sind wie sie sind den Kindern zu geschrieben werden, sondern auch den Eltern.
Auch wenn ich jetzt hier einen sehr wunden Punkt treffe, gehört er angesprochen, darauf hingewiesen um hier wirkliche Veränderung zu schaffen, denn was gerade passiert ist alarmierend und wenn das nicht ein Anstoß ist hier völlig umzudenken, dann ist das vielleicht naiv und weltfremd wenn es nicht so gesehen wird.
Bild: Pixabay
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Heidi (Freitag, 21 April 2023 14:08)
Liebe Marianne!
Wie wahr, die Selbstverantwortung ist wichtig, dass man für sich seine stimmige Antwort weiß/ spürt. So ist für Manipulation und Schubladendenken kein Platz mehr.
Freude, Liebe, Lebendigkeit, Einzigartigkeit,.... dürfen wachsen und zu blühen beginnen.
Schön, dass es DICH gibt!